...bei ROT über die Straße?
Am Weinbergsweg in Berlin-Mitte entdeckt man die Weinerei, ein Szenelokal in dem man vor der Euro/Wirtschaftskrise fast alles für einen Euro bekam. Manche sagten: Geh´n wir mal zu "1 Euro".
In
so einer Atmosphäre kommt man in Gespräche, die das Universum
bewegen oder Erdplatten verschieben können:
Gestern sprachen dort zwei Damen, die sich wohl christlich nennen, über die Wertigkeit der Gesetze im Allgemeinen und im speziell christlichem Lebensbereich.
Immer wieder erleben wir, dass Menschen, die sich für den Sohn Gottes interessieren, die in Begeisterung über die neuen Möglichkeiten für ihr Leben geraten, von „altgedienten“ Christenmenschen aus gebremst werden:... wenn man mit Jesus gehe, dürfe man doch nicht mehr rauchen, trinken oder Pornos ansehen...
Gesetze,
die der Freiheit dienen sollten, werden zu Eisenringen um die nach
Luft schnappende neue Christenseele.
Dazu
eine wahre Begebenheit:
Zwei
beste Freundinnen stehen des Nachts auf autoleerer Straße vor einer
„Rot“ anzeigenden Ampel.
Die
eine Dame will die Straße überqueren, die Andere steht wie der Berg
Sinai bewegungslos angewurzelt fest. Es entbrennt der übliche Streit
über Anwendbarkeit menschlicher und göttlicher Gesetze. Die Eine
warnt: Wir wissen alle, was passiert, wenn man beginne kleine
Zugeständnisse zu machen, wie schnell sei man in einem
unübersehbaren Sumpf. Die Andere empört sich: Das Rot solle mich
doch vor Autos schützen, aber hier ist kein Auto, also gehe ich
jetzt los!
Da
plötzlich geschieht etwas unerwartetes: ...beide Damen starren auf
die Ampel.
Ganz
unauffällig hat sich die Ampel ausgeschaltet.
Nach
einer unendlich langen Sekunde des Nicht-kappierens brachen Beide in
schallendes Gelächter aus.
Sollte
unser himmlischer Schöpfer so viel Humor haben und über unsere
theologischen Streitigkeiten so lachen können wie unsere beiden
ehrenvollen Damen?
Mir
fällt ein Experiment ein, bei dem man im Stadtkern einer kleinen
deutschen Stadt alle Verkehrsschilder entfernte. Erstaunlicherweise
zeigten sich alle Verkehrsteilnehmer verantwortungsbewusster und
passten ihr Verhalten den jeweiligen Gegebenheiten an.
Das
unerwartete geschah: es passierten weniger Unfälle.
Jemand
erklärte mir vor langer Zeit: Der gute Geist Gottes bewirke in uns,
aus der Quelle der göttlichen Liebe schöpfend, dass das Leben nach
himmlischer Ordnung allmählich von selbst gelinge.
Ich
bin dankbar für jedes Rot, dass Gott mir zur Hilfe anbot und das
mich schon vor Bösem bewahrt hat.
Aber
ich bin auch frei, um bei Rot über die Straße zu gehen, wenn es mal
gut so ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen